LESENSWERT

Das 2003 erschienene Standardwerk über den Wolf, Wolves - Behavior, Ecology and Conservation von L. David Mech und Luigi Boitani hat auch 10 jahre nach seinem Erscheinen kaum an Aktualität eingebüsst. Leider ist es nur auf Englisch verfügbar, daher hier 2 Textauszüge in nicht authorisierter Übersetzung:

Kapitel 13 - Erhaltung und Erholung des Wolfes – Schlußbemerkung von Luigi Boitani

sowie das Schlusswort der Verfasser

Beide Texte sind als Pflichtlektüre all denen zu empfehlen, die immer noch meinen, dass auch im letzten Winkel mitteleuropäischer Kulturlandschaft grenzenloser Lebensraum für den Wolf vorhanden oder zu schaffen sei. Die Schlussfolgerungen der Verfasser finden Ihre Bestätigung und Fortsetzung im
"Manifesto for Wolf Conservation" der IUCN, hier im ORIGINAL,
oder als nicht authorisierte Übersetzung,
sowie in den
"Guidelines for Population Level Management Plans for Large Carnivores" aus dem Jahr 2008, ob des Umfangs dieses Dokumentes nur in kleinen Teilen übersetzt und kommentiert.

Erforderlicher Kommentar:

Schon hier fragt man sich, warum die dort aufgestellten sehr vernünftigen Forderungen in Deutschland nicht umgesetzt wurden, obwohl eine Frau Ilka Reinhardt an der Erstellung dieses Papiers beteiligt war. Die dort zu gewinnenden Erkenntnisse fanden weder in den zur gleichen Zeit erstellten BfN-Papieren, noch im fast zeitgleich entstandenen Managementplan für den Wolf in Sachsen im Jahr 2009. Mitverfasserin war auch hier Frau Reinhardt.

ALLE EU-Dokumente zum Thema sind ausschließlich auf Englisch verfügbar. Eine an die sächsischen EU-Abgeordneten und den zuständigen EU-Kommissar gerichtete Anfrage, wann diese Dokumente in eine Sprache übersetzt werden, die auch von einer betroffenen Landbevölkerung gelesen werden kann, blieb bisher unbeantwortet. Englisch dürfte die einzige Sprache in der EU sein, die in keinem europäischen Vorkommensgebiet von Großprädatoren Amtssprache ist.

Ein Schelm wer Böses dabei denkt!

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