Fortschritt einer besonderen Art

Der Staatsbetrieb Sachsenforst, in Gestalt der NSG Verwaltung Königsbrücker Heide / Gohrischheide Zeithain weitet ab sofort seinen Informationspool des Wildmonitorings auf die ortsansässige Bevölkerung aus! Nein, nicht dass die Bevölkerung zum Monitoring aufgefordert sei, nur eben dass sie in der Wahrnehmung ihrer demokratische Rechte zu observieren sei. Die von der Aktionsgruppe Wolf im Zusammenwirken von Tierhaltern, Landwirten und Jägern in Sachsen initiierte Unterschriftenaktion zum Thema Wolf verursacht offenbar in den Amtsstuben so heftige Unruhe, dass ab sofort die Begehungsscheininhaber des SBS dazu angehalten sind, auch außerhalb ihrer jagdlichen Aktivitäten das Monitoring solcher Unruheherde aktiv durchzuführen.

Auszug aus einem Schreiben der SBS vom 16.10.13

Zitat:

Als Naturschutzbehörde verfolgen wir mit Sorge die Unruhe, welche eine Unterschriftenaktion einer neugegründeten „AG Wolf“ des LJV im Territorium hervorruft. Wir möchten gern mithelfen, die damit geschürten Sorgen und Befürchtungen, sachlich zu entkräften und den besorgten Bürgern der Anliegergemeinden der „Königsbrücker Heide“ dazu Gesprächsangebote unterbreiten.Uns interessiert natürlich, wo im Territorium diese Unterschriften ausliegen und wo es dazu in der Bevölkerung Fragen und Ängste gibt. Für diesbezügliche Hinweise sind wir dankbar.

Zitat EndeDas Schreiben im Volltext finden Sie hier

Es ist schon starker Tobak, wenn ein Staatsbetrieb auf diese Art Informationen von Vertragspartnern (nichts anderes sind Begehungsscheininhaber) einfordert, für die früher der ABV oder der IM oder heute die NSA zuständig waren oder sind.

Das Sammeln von Unterschriften zur Abgabe einer Massenpetition ist ein demokratisches Recht, welches durch die Selbstherrlichkeit eines Staatsbetriebes Sachsenforst nicht anzutasten ist.

Hätte sich der Unterzeichner die Mühe gemacht, sich über die AG Wolf oder diese Aktion zu informieren, wäre ihm vielleicht aufgefallen,

-dass es sich hierbei nicht um eine Gruppierung des Landesjagdverbandes handelt, sondern um einen Zusammenschluss von Tierhaltern, Landwirten und Jägern und

-dass die vermeintlich durch diese Aktion verursachte Unruhe ausschließlich innerhalb des SBS entsteht, weil man erneut erkennen muss, dass unter den gegenwärtigen Schutzbestimmungen innerhalb der Landbevölkerung keine Akzeptanz für den Wolf zu erwarten ist.

Dass eine Landbevölkerung es nicht akzeptiert, wenn ihr Extremformen des Naturschutzes in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft ungefragt übergestülpt werden, ohne dabei die Belange der davon betroffenen Menschen angemessen zu berücksichtigen, wissen internationale Experten seit langer Zeit. Dazu sind große Naturschutzgebiete mit Betretungsrecht nur für Privilegierte ebenso zu rechnen, wie die Wiedereinführung von Großraubtieren.

So bitte nachzulesen in entsprechenden Papieren der IUCN und der LCIE. Im Original auf englisch hier nachzulesen, oder auszugsweise übersetzt und kommentiert hier in der wolfszone.de.

Die Besorgnis der Bürger in den Anliegergemeinden richtet sich inzwischen eher auf die NSG-Verwaltung, die sich in ihrer Volksnähe Limburger Verhältnissen annähert.

AG Wolf undwolfszone.de danken dennoch für die wirksame Werbung für unsere Initiative und die laufende Unterschriftenaktion.

So gut hätten wir es nicht hinbekommen!