Unter dem Titel

erschien am 11.09. ein bemerkenswerter Artikel in der Märkischen Oderzeitung. Wenn hier berichtet wird, dass sich jemand seit 26 Jahren mit dem Wolf beschäftigt und dann als Mitglied einer Gruppe, die „Informationen streuen“ möchte, um den Weg für den Wolf zu bereiten, dann bleibt beim Rest des Artikels ein schlichtes Grauen. Ein Grauen vor allem deshalb, weil der Wolf in diesem Landstrich nie wirklich ausgestorben war und, nachdem er schon seit mehreren Jahren dort wieder in Rudeln heimisch, ihm auch niemand mehr den Weg bereiten muss.

Wenn diese Fachfrauen dann der Redakteurin verkaufe, dass es in Deutschland (2013??) nur 80 – bis 90 ausgewachsene Wölfe geben soll, dann verwundert es auch nicht, wenn von der NABU-Vertreterin die Litanei von den illegalen Abschüssen einschließlich der Forderung nach härteren Strafen wiederholt wird. Die behauptete Zahl von 10 illegalen Abschüsse möge die Dame doch bitte mit der maßgeblichen Quelle abgleichen, in der 3 Fälle seit 2006 dokumentiert sind. Der Rest ist Lüge.

Das Hauptrisiko für die Wölfe in der Lausitz ist und bleibt in einer für sie nur sehr begrenzt geeigneten Landschaft der Verkehr (80 % der bis heute dokumentierten Todesfälle) und, wenn der Bestand weiter anwächst, auch der innerartliche Konkurrenzkampf.

Das hier gedankenlos verbreitete Halbwissen mag in einer Veröffentlichung des NABU noch verständlich seit, wenn es darum geht, ahnungslose städtische Hausfrauen zum Drücken des Spendenbuttons zu bewegen. Wer genug gibt, darf auch Wolfsbotschafter werden.

In einer eigentlich als seriös vermuteten Tageszeitung hat so ein Artikel nichts verloren. Auch wird dieser Artikel mit Sicherheit nicht zur besseren Akzeptanz des Wolfes bei der Landbevölkerung beitragen. Die glaubt solche Geschichte schon lange nicht mehr.

FN/12.09.13