Offener Brief der Weidetierhalter rund um das Friedeburger Wolfsrudel
Die www.wolfszone.de unterstützt dieses Vorhaben der Friedeburger Weidetierhalter voll und ganz und erwartet, dass sich die niedersächsische Landespolitik in Sachen Wolf nun einmal bewegt.
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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Lies,
sehr geehrter Herr Umweltminister Meyer,
als Weidetierhalter im Umfeld des sog. Friedeburger Wolfsrudels erleben wir in den letzten Wochen eine hier beispiellose Zunahme an Wolfsübergriffen auf unsere Rinder und Kälber. Hinzu kommen ungeklärte Vorfälle an Pferdekoppeln, bei denen der Wolf zwar nicht als Verursacher nachgewiesen wurde, aber aufgrund verschiedener Beobachtungen im direkten Umfeld nicht ausgeschlossen werden darf.
Ist das alles auf dieses eine Wolfsrudel zurückzuführen? Die vom Wolfsbüro des NLWKN hierzu veröffentlichten Karten und Risslisten sind dabei wenig aufschlussreich. So wurde seit Anfang 2024 zwar bei 18 Übergriffen auf Pferde und Rinder in ganzen 10 Fällen eine DNA-Probe beauftragt, aber in keinem Fall ein Individuum als Verursacher festgestellt, oder diese Daten wurden nicht veröffentlicht. Als betroffene Bürger sehen wir uns hier schlecht informiert und alleingelassen. Es ist unser Recht zu erfahren, welcher und wie viele Wölfe hier zu Schaden gehen.
Wir fordern daher, dass sämtliche Monitoringdaten, die von Wölfen aus den Landkreisen Nordwestniedersachsens erhoben wurden und werden, vollständig und fortlaufend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Alleingelassen fühlen wir uns auch von Ihnen Herr Umweltminister, der Sie seit längerer Zeit die Ideen zu Schnellabschüssen, die Sie gemeinsam mit Ihrer Parteikollegin Lemke propagierten und entsprechende „Handreichungen“ für betroffen Landkreise ankündigten. Waren es hohle Worte? Was bringt es, wenn betroffene Bürger möglichst noch öffentlich Entnahmeanträge stellen, unsere Landräte diese umsetzen sollen, damit anschließend Verwaltungsgerichte diesen Unsinn wieder einstampfen. Wo sind diese Unterlagen, mit denen das Erforderliche rechtsicher möglich gemacht wird?
Bei allen aufgelisteten Rissen finden wir den Vermerk „Grundschutz nicht erforderlich“. Man hat einmal in dem Glauben gelebt, dass bei größeren Weidetieren der Herde ihr eigener Schutz sei. Da sollte der Wolf auch Sie eines Besseren belehrt haben – oder?
Koppeln in einer artgerechten Größe für diese Tiere sind entweder nicht wirksam schützbar, oder es entstehen dabei für uns und den Steuerzahler sehr kostspielige Bauwerke, die überdies für viele geschützte Arten den Lebensraum zerschneiden und damit objektiv naturschutzwidrig sind.
Wann werden Sie, nachdem Sie mit großen Worten den günstigen Erhaltungszustand Ihrer „atlantischen Wolfspopulation“ propagierten, endlich tätig, um wenigstens die größten Probleme, die der Wolf in Niedersachsen verursacht, aktiv anzugehen?
Dazu gehört auch die Einsicht, dass der Wolf in der nordwestdeutschen Küstenregion, in der er in historischer Zeit nie heimisch war, auch heute nichts zum Erhalt seiner Art beitragen kann.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Lies, wir bitten Sie dringend, Ihren Umweltminister mit Ihrer Erfahrung in diesem Ressort aktiv zu unterstützen.
Im Namen der Tierhalter im Territorium Friedeburg
und der
Bürgerinitiative wolfsfreies Ostfriesland